„Ich esse, obwohl ich weiß, dass es mir danach schlecht geht.“ Über Binge Eating
- viktoria8183
- 3. Mai
- 1 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 1 Tag
Vielleicht kennst du das: Du isst viel mehr, als du eigentlich willst. Nicht, weil du hungrig bist. Sondern, weil da plötzlich dieses starke Verlangen ist. Fast wie ein Sog, der im Anschluss oft von Schuldgefühlen und Scham begleitet wird.
„Ich will das nicht mehr. Aber ich weiß nicht, wie ich da rauskommen soll.“
Was du erlebst, nennt sich Binge Eating – eine Essstörung, bei der Betroffene immer wieder Episoden von unkontrolliertem Essen erleben, sogenannte Essanfälle. Und ja, das ist eine psychische Erkrankung, die auch behandelbar ist.
„Warum mache ich das überhaupt?“
Häufig hat Binge Eating nichts mit Hunger zu tun, sondern mit innerem Stress, ungelösten Gefühlen oder dem Versuch, sich selbst zu beruhigen. Vielleicht hast du früh gelernt, stark zu sein. Dich zusammenzureißen. Nichts zu brauchen. Essen war dann irgendwann eine Möglichkeit, mit Druck, Leere oder Überforderung umzugehen. Auch wiederkehrende Essanfälle können auf diese Weise zu einer – wenn auch ungewollten – Bewältigungsstrategie werden. Dies gilt es im Zuge des Therapieprozesses zu erforschen und individuell passende Lösungen zu kreieren.
In einer Therapie geht es nicht um Verbote oder Diäten. Sondern darum, zu verstehen, was hinter dem Essverhalten steht – und was du brauchst, wenn der Drang zum Essen kommt. Es geht um dich. Um das, was du fühlst. Und darum, neue Wege und Alternativen zu Essanfällen zu finden.
Wenn du dich angesprochen fühlst und dir denkst: Vielleicht wäre es gut, mit jemandem zu reden – dann melde dich gern bei mir.
Hier findest du einen ORF-Beitrag zum Thema Binge Eating, in dem ich als Psychotherapeutin interviewt wurde: Binge Eating - Essen im Ausnahmezustand
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